Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht | Nebenjob NÖTIG?
Darf man trotz Urlaub arbeiten?
Für viele Leute klingt es verlockend ihr eigentliches Gehalt im Urlaub nochmal durch Arbeiten zusätzlich aufzustocken. Doch ist das überhaupt erlaubt? Theoretischerweise ist das Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht verboten. Der § 8 des Bundesurlaubsgesetzes besagt: ,,Während des Urlaubs darf der Arbeitnehmer keine dem Urlaubszweck widersprechende Erwerbstätigkeit leisten.“
Doch was ist eigentliche diese Erwerbstätigkeit? Erwerbstätigkeit ist eine Tätigkeit, die entlohnt wird. Somit sind alle nicht vergüteten Arbeiten wie z.B. Arbeiten im eigenen Garten oder in seinem eigenen Haus erlaubt. Arbeiten, für die man Geld bekommt sind nur dann erlaubt, wenn sie erholender als der Alltag sind.
Das bedeutet, dass diese Arbeiten eine andere Belastung als der eigentliche Beruf sein muss. Außerdem muss der Zeitaufwand auch geringer sein. Man darf z.B. wenn man im Alltag 8 Stunden im Büro sitzt in seinem Urlaub 2 oder 3 Stunden in der freien Natur arbeiten, denn es ist eine andere Arbeit als sonst im Alltag, diese Tätigkeit führt man wesentlich kürzer aus als seine gewöhnliche Arbeit und der von oben genannte Erholungszweck ist erfüllt.
Für Leute die ihre Ausbildung machen, ist ein Nebenjob in ihrem Urlaub erlaubt. Als Azubi muss man seinen Ausbildungsbetrieb über diesen Nebenjob informieren und der Arbeitgeber muss diesem auch zustimmen. Er darf dem Azubi nur den Nebenjob verbieten, wenn er durch diese Arbeit negativ beeinflusst werden könnte.
Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht – Muss ich im Urlaub erreichbar sein ?
Nein, er darf das generell nicht von einem verlangen. Der Urlaub dient dem Erholungszweck, weswegen man keiner Verpflichtung bezüglich Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht unterlegen ist. Jedoch gibt es auch kein Verbot, kleinere Tätigkeiten wie Emails checken im Urlaub zu erledigen. Nur in den seltensten Fällen gibt es eine vereinbarte und sachlich gerechtfertige Rufbereitschaft.
Oftmals tritt das eher bei Führungskräften aus. Trotz dieser Rufbereitschaft ist es kein Kündigungsgrund, wenn man sie im Urlaub nicht erreichen kann. Sollte in Ihrem Arbeitsvertrag solch eine Verpflichtung aufgeführt sein von der man selber nichts weiß, sollte man einen Anwalt einschalten, der sich mit dem Thema Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht auskennt und den Vertrag prüft.
Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht – Was passiert, wenn man beim rechtswidrigen Arbeiten im Urlaub erwischt wird?
Wenn man in seinem Urlaub Erwerbstätigkeiten nachgeht, die den Verpflichtungen in dem Arbeitsvertrag widersprechen, arbeitet man rechtswidrig. Rechtswidriges Arbeiten im Urlaub Arbeitsrecht kann viele Konsequenzen mit sich bringen. Der Arbeitgeber könnte Sie natürlich dazu auffordern diese Arbeit zu unterbrechen, jedoch könnte er auch gleich einen Unterlassungsanspruch oder eine Abmahnung durchsetzen.
Sollte diese Abmahnung ignoriert werden und man sich verweigert seine rechtswidrige Arbeit fallen zu lassen, kann es auch zu einer Kündigung kommen. Sollte man sich bei der rechtswidrigen Arbeit verletzt haben, so dass man seiner eigentlichen Arbeit bei seinem Hauptarbeitgeber nicht mehr nachkommen kann, könnte der Arbeitgeber sogar Schadensersatz verlangen.
Folgen und Konsequenzen bei rechtswidrigem Handeln:
- Unterlassungsanspruch oder
- Abmahnung durch den Arbeitgeber
- Kündigung
